ALL AROUND WOMEN special setzt sich für die Beteiligung von Frauen mit HIV/AIDS bei der Planung und Durchführung von Forschungsvorhaben ein. Forschung, die sich an den Bedürfnissen ihrer Zielgruppe orientiert, lässt sich nur mit deren aktiver Mitwirkung erreichen.
Vorbild ist u.a. die Women’s Interagency HIV Study (WIHS), eine seit 1993 in den USA durchgeführtes, longitudinales multizentrisches Kohortenstudie. Unter Beteiligung von mehr als 2.600 Frauen, von denen 80% HIV-positiv und 20% infektionsgefährdet waren, wurden und werden u.a. der frauenspezifische Krankheitsverlauf, Therapienebenwirkungen, psychosoziale und sozialmedizinische Komponenten untersucht. Zentrales Element ist die Women’s Interagency, die Mitwirkung von Frauen, die direkt über die Community Advisory Boards (CAB) an der Organisation beteiligt waren. Zusätzlich zur Generierung wichtiger Forschungsergebnisse dient WIHS auch dazu, Frauen zu einem selbstbestimmten Umgang mit ihrer Infektion und ihrer Lebensgestaltung zu ermutigen und sich aus Anonymität, Isolation und Abhängigkeit zu lösen.
Diesem Vorbild folgend, wurden Konzept und Fragebogen der Studie „Sexuelles Erleben und Beeinträchtigungen des sexuellen Erlebens bei Frauen mit HIV/AIDS“ mit maßgeblicher Beteiligung einer Gruppe HIV-positiver Frauen entwickelt. Der für diese Studie erarbeitete Fragebogen zu Beschwerden und Symptomen wurde auch in die Studie zu Nebenwirkungen und Beschwerden unter HAART integriert.
Ein vorrangiges Ziel von AAWS ist die Förderung der Möglichkeiten HIV-positiver Frauen, sich in der Studienplanung und –durchführung zu engagieren. Bereits in Jahr 2002 wurde ein mehrtägiger Workshop durchgeführt, bei dem Frauen mit HIV von ExpertInnen in die Grundlagen klinischer und sozialwissenschaftlicher Forschung eingeführt wurden. Auch in den AAWS-Workshops während der Deutschen und Deutsch-Österreichischen AIDS-Kongresse wurde diese Thematik wiederholt aufgegriffen.
Hier geht es zur Homepage des DÖAK 2007.
Weiterhin bietet AAWS die Unterstützung bei der Durchführung von frauen- und genderspezifischen Studien, Diplomarbeiten oder Promotionen an. Auch die Teilnahme HIV-positiver Frauen an Studien wird durch Information der Betroffenen oder Unterstützung bei der Rekrutierung von Teilnehmerinnen gefördert. Mit der Ärztinnengruppe 3A findet ein regelmäßiger Austausch statt. Ein Beispiel für die Zusammenarbeit mit Community-Netzwerken ist die Fragebogenerhebung zur Erwerbstätigkeit HIV-positiver Frauen des Netzwerks Frauen und HIV/AIDS.
Hier geht es zur Homepage des Netzwerks Frauen und AIDS.