AAWS engagiert sich maßgeblich für die frauenspezifische Forschung im Rahmen des Kompetenznetzes HIV/AIDS, dessen Gründung einen Meilenstein in der deutschen AIDS-Forschung darstellt. In einer gendersensiblen Studie im Rahmen des Kompetenznetz wurde untersucht, welche unterschiedlichen Beschwerden und Symptome Frauen und Männer während einer antiretroviralen Therapie berichten und auf welche Ursachen sie diese zurückführen.
Ob Menschen mit HIV ihre Symptome oder Beschwerden auf HIV oder auf die HIV-Therapie zurückführen, kann einen entscheidenden Einfluss auf die Therapiemotivation haben.1
Geschlechtsunterschiede in der Kausalattribution von Symptomen und Therapienebenwirkungen wurden bisher nicht systematisch untersucht. Allerdings gibt es Hinweise, dass Frauen ihre HIV-Therapie häufiger wegen unerwünschten Nebenwirkungen abbrechen als Männer.2
Diese multizentrische Studie untersucht Unterschiede zwischen Männern und Frauen in körperlichen Beschwerden und Befindlichkeitsstörungen, dem Schweregrad der Symptome und der Kausalattribution der Symptome auf die HIV-Infektion, die HIV-Therapie oder andere Ursachen.
163 Menschen mit HIV (55% Männer, 45% Frauen) die in 5 verschieden Zentren (Unikliniken, Arztpraxen) behandelt wurden, nahmen von 2004 – 2006 an dieser Studie teil. Die Fragebögen erfassten Angaben zur HIV-Therapie, eine umfassende Checkliste zu körperlichen Beschwerden, dem Schweregrad der Beschwerden und der Ursache, auf welche die Beschwerden am wahrscheinlichsten zurückzuführen sind: HIV, HIV-Therapie, oder andere/unbekannte Ursachen. Ferner wurden die Angaben von PatientInnen über Laborabnormalitäten mit den Laborberichten der BehandlerInnen verglichen.
Erste Ergebnisse der Studie wurden auf dem DÖAK 2007 in Frankfurt vorgestellt. Weitere Publikationen sind in der Vorbereitung.
Hier zu den Ergebnissen:Poster DÖAK Frankfurt 2007