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  • DAIG-Pressemitteilung zum Welt-AIDS-Tag 2020: HIV-Versorgung auch in Zeiten der SARS-CoV-2 Pandemie gewährleisten
  • DAIG-Pressemitteilung zum Welt-AIDS-Tag 2020: HIV-Versorgung auch in Zeiten der SARS-CoV-2 Pandemie gewährleisten

    Die Deutsche AIDS-Gesellschaft (DAIG e.V.) weist anlässlich des Welt-AIDS-Tages darauf hin, dass auch in Zeiten der SARS-CoV-2 Pandemie eine optimale Versorgung von Menschen mit HIV hierzulande gewährleistet ist. Obwohl unser Gesundheitssystem pandemiebedingt erhebliche Herausforderungen bewältigen muss, darf dies nicht dazu führen, dass es zur Verzögerung oder Unterlassung medizinischer Maßnahmen bei anderen Erkrankungen kommt. Für HIV-Patient*innen sind Begleituntersuchungen zur Therapie unerlässlich. Therapieunterbrechungen, Einnahmefehler oder Reisebeschränkungen verbunden mit einem unzureichenden Therapiemonitoring können zu Therapieversagen mit weitreichenden Konsequenzen führen. HIV-bedingte Erkrankungen können auftreten und der Schutz der Sexualpartner*innen durch die HIV-Therapie unwirksam werden.

    HIV-Testangebote und Beratungen zur Prävention dürfen auch in Zeiten der SARS-CoV-2 Pandemie nicht entfallen. Die jüngst veröffentlichten Zahlen des Robert-Koch-Instituts zeigen, dass 12% der geschätzt 90.700 Menschen, die in Deutschland mit HIV leben, ihre Diagnose nicht kennen und Gefahr laufen, erst spät diagnostiziert zu werden. So wurden 2019 bei uns 34% der HIV-Diagnosen erst bei fortgeschrittenem Immundefekt gestellt, davon 15% im Stadium AIDS.

    Die DAIG setzt sich dafür ein, die hohen Qualitätsstandards, die in Deutschland für die HIV-Prävention und -Therapie gelten, auch unter den besonderen Herausforderungen der SARS-CoV-2 Pandemie zu gewährleisten. So hat die Fachgesellschaft bereits im Mai in Zusammenarbeit mit anderen europäischen Organisationen eine Empfehlung zu HIV und COVID-19 herausgegeben, die im August noch einmal aktualisiert wurde.

    Die aktuelle SARS-CoV-2 Pandemie zeigt wie die HIV-Pandemie, dass nur interdisziplinäre Strategien erfolgreich sind. Dazu Prof. Hans-Jürgen Stellbrink, Vorsitzender der Deutschen AIDS-Gesellschaft: "Die aktuelle intensive Beschäftigung von Öffentlichkeit, Medien und Politik mit virologischen und epidemiologischen Fragen führt hoffentlich zu der dauerhaften Erkenntnis, dass das Zusammenspiel von Grundlagenforschung, Klinik, Epidemiologie und Hygiene bei Pandemien für unsere Daseinsfürsorge unerlässlich ist."