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  • DAIG unterstützt Forderung zur Versorgung geflüchteter Drogengebraucher*innen
  • DAIG unterstützt Forderung zur Versorgung geflüchteter Drogengebraucher*innen

    Unter Federführung der Deutschen Aidshilfe fordern zahlreiche Verbände der Drogen- und Suchtarbeit in einem offenen Brief vom 7. März 2022 den Bundesgesundheitsminister und die Gesundheitsminister*innen der Länder auf, die Versorgung von geflüchteten Drogengebraucher*innen und Substitutions-Patient*innen aus der Ukraine zu sichern. Die Deutsche AIDS-Gesellschaft unterstützt als Mitunterzeichnerin des Briefes die genannten Forderungen.

    Es ist zu erwarten, dass die Zahl Geflüchteter aus der Ukraine weiter steigen wird und damit auch die Zahl der Menschen, die opoidabhängig sind und eine Substitutionsbehandlung benötigen. 

    In der Ukraine gab es im Jahr 2021 schätzungsweise 350.000 Menschen, die injizierbare Drogen konsumierten, rund 200.000 davon Opioide. Davon befanden sich im Januar 2021 rund 15.000 in einer Opioid-Substitutionstherapie. Man geht davon aus, dass bis zu 20 Prozent der Opioidabhängigen in der Ukraine mit einer HIV-Infektion leben. 

    Die unterzeichnenden Organisationen fordern daher die Gesundheitsminister*innen auf, „unverzüglich Vorbereitungen zu treffen, um die Fortsetzung oder den Beginn einer opioidgestützten Substitution sowie die Fortsetzung einer HIV-Behandlung zu ermöglichen“.

    Außerdem wird der Bundesgesundheitsminister gebeten, sich im Bedarfsfall bei den Kassenärztlichen Vereinigungen für die Aufhebung der Obergrenzen für Opioid-Substitutionsbehandlungen einzusetzen.

    Mehr Einzelheiten zu den geforderten Maßnahmen sowie die Liste aller unterzeichnenden Organisationen finden sich im Anschreiben an den Gesundheitsminister.